Die 7 größten Mythen über Brillen und Brillenträger
Wir klären auf über wahre und falsche Mythen aus dem Brillenkosmos!
Mehr als 60 Prozent aller Bundesbürger tragen eine Brille. Die damit einhergehenden Fehlsichtigkeiten können von der Kurzsichtigkeit über die Weitsichtigkeit bis hin zur Alterssichtigkeit reichen. Es gibt aber auch die Nachtblindheit oder eine Rot-Grün-Schwäche. Diese und weitere Einschränkungen sorgen dafür, dass wir permanent oder nur hin und wieder eine Brille tragen müssen.
Trotz der Tatsache, dass es sehr viele Brillenträger gibt, lassen sich Mythen und Irrtümer rund um die Brille und ihre Träger nicht vermeiden. 7 dieser „Ungereimtheiten“ wollen wie in diesem Beitrag einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen und näher betrachten:
Mythos Nummer 1:
Vor allem ältere Menschen sind auf Brillen angewiesen
Es stimmt, dass ältere Menschen viel häufiger eine Brille tragen müssen als junge Menschen. Das liegt an der Alterssichtigkeit, die uns alle erwischt und die uns zum Tragen einer Brille zwingt. Denn ohne diese könnten wir irgendwann zumindest in der Nähe nicht mehr allzu viel sehen.
Es stimmt jedoch nicht, dass die Entstehung einer Fehlsichtigkeit mit dem Alter zusammenhängt. Schon Babys können davon betroffen sein. Ist das Auge nicht optimal entwickelt, kann es zu einer Fehlsichtigkeit kommen. Und das auch schon im Baby- oder Kindesalter.
Bis vor einigen Jahren ist man davon ausgegangen, dass sich beispielsweise eine Kurzsichtigkeit in der Regel rund um die Einschulung entwickelt. Bis zum 18.Lebensjahr ist diese dann voll ausgeprägt und verändert sich im Laufe des Lebens nicht mehr. Da v.a. die Kurzsichtigkeit bereits in Kindertagen entsteht, hat sich diese Annahme inzwischen aber als falsch erwiesen. Ein Stoppen mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter wird sowieso immer schwieriger, da das digitale Zeitalter mit seinen zahllosen Bildschirmen unseren Augen zudem ordentlich zusetzt.
Mythos Nummer 2:
Brillenträger sind besonders schlau
Als Brillenträger wirkt man auf viele Menschen besonders schlau. Und wenn man die Korrelation zwischen Bildung und Sehschwäche von der richtigen Seite aus betrachtet, kann es durchaus stimmen, dass Brillenträger schlauer sind. Denn wer schlau ist, liest in der Regel mehr als all jene, die sich weniger für Bildung interessieren. Das Lesen – vor allen Dingen am Computer – kann sich jedoch negativ auf die Augen auswirken, was dann dazu führt, dass eine Brille benötigt wird. Trotz alledem steht eineBrille nicht automatisch für mehr Intelligenz. Auch wenn sich einige gerne damit schmücken, um „schlauer“ zu wirken.
Übrigens: Brillen sind schon lange nicht mehr nur eine Sehhilfe. Sie dienen auch als modisches Accessoire. Selbst wer keine Brille benötigt, kann diese trotz alledem tragen. Ohne Korrektur und lediglich des Aussehens halber.
Mythos Nummer 3:
Lesen im Dunkeln schadet den Augen und fördert Fehlsichtigkeiten
Wie oft mussten wir uns selbst als Kind anhören, dass wir beim Lesen unbedingt das Licht anmachen sollen, damit unsere Augen nicht geschädigt werden. „Ließ nicht unter der Decke – setz dich an den Schreibtisch zum Lesen und mach das Licht an.“ So oder ähnlich schallte es durch den Raum, wenn wir uns wieder einmal mit unserem Lieblingscomic unter unsere Bettdecke zurückziehen wollten.
Auch heute ist der Mythos noch sehr weit verbreitet, dass all jene, die nicht für ausreichend Licht beim Lesen sorgen, irgendwann eine Brille benötigen. Doch dem ist nicht so. Ein dunkles Leseumfeld sorgt nicht automatisch für eine Fehlsichtigkeit. Es sorgt lediglich dafür, dass wir uns beim Lesen mehr anstrengen müssen, um alles gut erkennen zu können. Das schlägt sich auf die Augen nieder, indem diese deutlich mehr strapaziert werden und eine schnellere Ermüdung einsetzt. Eine Brille muss daher aber noch lange nicht getragen werden. Vielmehr sollte auf ausreichend Licht beim Lesen geachtet werden, damit die Augen entspannt über die geschriebenen Worte fliegen können.
Wer die Buchstaben jedoch gar nicht mehr entziffern kann, sollte sich schleunigst beim Optiker über eine Lesebrille beraten lassen.
Mythos Nummer 4:
Brille tragen macht die Augen faul
Wer permanent eine Brille trägt und die Augen nicht vor eine Herausforderung stellt, macht diese faul und sorgt dafür, dass sich Fehlsichtigkeiten manifestieren. Stimmt das?
Auch dieser Mythos kann ganz einfach widerlegt werden. Denn im Prinzip ist es genau anders herum. Wer seine fehlsichtigen Augen nicht mit einer Brille unterstützt, überfordert diese und sorgt dafür, dass die Fehlsichtigkeit immer weiter fortschreitet. Denn das Tragen einer Brille verhindert oder verlangsamt zumindest das Fortschreiten einer bereits vorhandenen Fehlsichtigkeit. Daher empfiehlt es sich immer, auch geringe Fehlsichtigkeiten mit Hilfe einer Brille zu korrigieren und diese auch regelmäßig zu tragen.
Mythos Nummer 5:
Computerarbeit schadet den Augen
Ein Mythos, der durchaus einen wahren Kern hat. Wer sehr viel am Computer arbeitet, wird selbst feststellen, dass nach einer gewissen Zeit das Sehergebnis deutlich nachlässt. Unsere Augen werden durch das konzentrierte Starren auf den Bildschirm schnell trocken und ermüden. Steht der Computer dann noch in einem Büro mit Klimaanlage, kommt erschwerend hinzu, dass auch diese die Augen austrocknet.
Empfehlenswert ist es, lange Arbeiten am Computer immer wieder zu unterbrechen und den Augen ein wenig Abwechslung zu bieten. Dies kann ein kleiner Spaziergang oder auch einfach nur ein wenig Ruhe sein. Aktives Blinzeln sollte dabei nicht vergessen werden. so wird neue Tränenflüssigkeit nachgebildet, das Auge erholt sich und das Sehergebnis wird auch wieder besser.
Übrigens: Kontaktlinsen und ein langes Starren auf Bildschirme wie Computer, Fernsehen, Laptop, Smartphone oder Tablet passen nicht gut zusammen. Auch hier trocknen die Augen und damit auch die Kontaktlinsen sehr schnell aus.
Mythos Nummer 6:
Rauchen schadet den Augen
Hier ein ganz klares JA von uns: Rauchen sorgt nicht nur dafür, dass Herzkrankheiten und Lungenkrankheiten vermehrt auftreten. Es ist auch eines der Gründe für eine altersbedingte Makuladegeneration. Also eine Netzhautablösung, die zum Erblinden führen kann. Zudem wird der Graue Star begünstigt und die kleinen Gefäße können im Auge verkalken. Wer nicht raucht, tut somit nicht nur seiner Lunge und seinem Herzen einen großen Gefallen. Er tut auch etwas positives für seine Augen.
Mythos Nummer 7:
Das Auge isst mit
Auch wenn dieser Mythos nicht ganz in unsere Aufzählung passt, wollen wir es nicht versäumen, den Zusammenhang zwischen dem Sehen und dem Schmecken beziehungsweise Fühlen zu erläutern.
Zu Dingen, die wir als schön empfinden, fühlen wir uns mehr hingezogen als zu Dingen, die für uns weniger attraktiv aussehen. Ein blauer Himmel erfreut uns mehr als trübes Wetter. Und eine schön hergerichtete Speise schmeckt uns besser als irgendetwas, das anhand seines Aussehens nicht erkannt werden kann. Somit kann durchaus behauptet werden, dass unser Auge als Sinnesorgan mit darüber entscheidet, ob wir etwas gut finden oder nicht.
Daher: Pflegt alle eure Augen, gönnt ihnen einmal etwas Ruhe und korrigiert Fehlsichtigkeiten. Jeder von uns hat nur zwei davon, die sich nicht ersetzen lassen!